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Syntax
Hallo liebe Grammatikfreunde,
ich habe wieder eine Frage und hoffe, dass mir jemand helfen kann.
"Doch eines Tages konnte Kafka die Arbeit nicht mehr ertragen, rief den Direktor an und sagte, er müsse einen Ersatz für ihn sofort finden, weil er an die Front gehen wolle."
Nach meinem Sprachgefühl müsste es "er müsse für ihn sofort einen neuen Ersatz" finden.
Diesen Satz hat ein Schüler von mir geschrieben, aber ich kann ihm nicht erklären, warum zuerst die Akkusativergänzung mit "für" stehen soll und dann "einen Ersatz".
Wie kann ich ihm das erklären? Warum ist das so? Gibt es eine Regel?
Vielen lieben Dank im Voraus
ich habe wieder eine Frage und hoffe, dass mir jemand helfen kann.
"Doch eines Tages konnte Kafka die Arbeit nicht mehr ertragen, rief den Direktor an und sagte, er müsse einen Ersatz für ihn sofort finden, weil er an die Front gehen wolle."
Nach meinem Sprachgefühl müsste es "er müsse für ihn sofort einen neuen Ersatz" finden.
Diesen Satz hat ein Schüler von mir geschrieben, aber ich kann ihm nicht erklären, warum zuerst die Akkusativergänzung mit "für" stehen soll und dann "einen Ersatz".
Wie kann ich ihm das erklären? Warum ist das so? Gibt es eine Regel?
Vielen lieben Dank im Voraus
Der Schülersatz ist korrekt. Eine derartige von dir angenommene Regel existiert nicht. Es mag indes üblicher sein, das Temporaladverbiale nach vorn zu ziehen:
..., er müsse sofort einen Ersatz für ihn finden.
Doch dies ist nicht zwingend.
Für ihn ist ein nachgestelltes Präpositionalattribut zu einen Ersatz.
Jener Satz hingegen ist eindeutig falsch konstruiert:
..., er müsse sofort einen Ersatz für ihn finden.
Doch dies ist nicht zwingend.
Für ihn ist ein nachgestelltes Präpositionalattribut zu einen Ersatz.
Jener Satz hingegen ist eindeutig falsch konstruiert:
Nach meinem Sprachgefühl müsste es "er müsse für ihn sofort einen neuen Ersatz" finden.
Ich weiß wirklich nicht, ob es dazu eine Regel gibt, aber ich denke, der Satzbau, wie ihn der Schüler verwendet hat, wäre nur dann sinnvoll, wenn der Zeitpunkt besonders betont werden soll und den inhaltlichen Fokus des Satzes darstellt. Um es deutlich zu machen – Mann könnte so etwas schreiben wie:
„Doch eines Tages konnte Kafka die Arbeit nicht mehr ertragen, rief den Direktor an und sagte, er müsse einen Ersatz für ihn sofort, und nicht erst in einem Monat finden, weil er an die Front gehen wolle.“ In diesem Fall wäre die Zeitangabe der Mittelpunkt der Aussage. Andernfalls, also so wie der Schüler formulierte, wäre die Tatsache, dass der Direktor einen Ersatz finden muss, die Hauptaussage, die mit „sofort“ nur noch präzisiert wird. Und dann müsste das Wort davor stehen. Wie gesagt, ich kenne keine Regel dazu, aber ich bin überzeugt, dass kein erwachsener Mensch, der ordentliches Deutsch spricht, es anders machen würde.
„Doch eines Tages konnte Kafka die Arbeit nicht mehr ertragen, rief den Direktor an und sagte, er müsse einen Ersatz für ihn sofort, und nicht erst in einem Monat finden, weil er an die Front gehen wolle.“ In diesem Fall wäre die Zeitangabe der Mittelpunkt der Aussage. Andernfalls, also so wie der Schüler formulierte, wäre die Tatsache, dass der Direktor einen Ersatz finden muss, die Hauptaussage, die mit „sofort“ nur noch präzisiert wird. Und dann müsste das Wort davor stehen. Wie gesagt, ich kenne keine Regel dazu, aber ich bin überzeugt, dass kein erwachsener Mensch, der ordentliches Deutsch spricht, es anders machen würde.
Ich versuch's mal:aber ich bin überzeugt, dass kein erwachsener Mensch, der ordentliches Deutsch spricht, es anders machen würde.
"Kafka hatte dem Direktor seine Wünsche schon mehrmals dargelegt, worauf jener ihn vertröstet und ihm erklärt hatte, er werde sich in einem Monat darum kümmern. Doch eines Tages konnte Kafka die Arbeit nicht mehr ertragen, rief den Direktor an und sagte, er müsse einen Ersatz für ihn sofort finden, weil er an die Front gehen wolle."
Geht doch.
Um es deutlich zu machen – Mann könnte so etwas schreiben wie:
Warum schließt du Frauen und LGBTQIAWTF+ explizit aus?
In diesem Satz befände sich indes ein Kommafehler!"..., rief den Direktor an und sagte, er müsse einen Ersatz für ihn sofort, und nicht erst in einem Monat finden, weil er an die Front gehen wolle.“ In diesem Fall wäre die Zeitangabe der Mittelpunkt der Aussage.
Immer an die Bibel denken: Auge, Splitter, Balken ... Du verstehst mich schon.
Das ist doch der Punkt. Man würde immer „er müsse sofort einen Ersatz für ihn finden“ und nicht „er müsse einen Ersatz für ihn sofort finden“ schreiben, außer wenn man, wie beschrieben, die Zeitangabe in den Fokus stellt. Wer schreibt oder sagt denn „einen Ersatz für ihn sofort finden?“
PERSONA NON GRETA hat geschrieben: ↑06.05.2024, 21:06
In diesem Satz befände sich indes ein Kommafehler!
Das hier ist bestimmt das pingeligste Forum im gesamten Internet. Ja. Sicher. Wäre ein Kommafehler. Passiert halt, wenn man in einen existierenden Satz noch etwas einfügt. Vor allem, wenn man nicht so vorsichtig ist, weil es sich eben nur um ein Beispiel handelt.
Das ist doch der Punkt, auf den ich hinauswill:
Du beklagst dich nun - verständlicherweise - über Pingeligkeit, monierst jedoch gleichzeitig bei deinem Schüler einen Fehler, der gar keiner ist!
Das nennt Mann "Messen mit zweierlei Maß"!
Hinzu kommt, dass du als Lehrkraft dir selbst gegenüber strenger sein solltest als gegenüber deinen Eleven. Oder siehst du das anders?
Du beklagst dich nun - verständlicherweise - über Pingeligkeit, monierst jedoch gleichzeitig bei deinem Schüler einen Fehler, der gar keiner ist!
Das nennt Mann "Messen mit zweierlei Maß"!
Hinzu kommt, dass du als Lehrkraft dir selbst gegenüber strenger sein solltest als gegenüber deinen Eleven. Oder siehst du das anders?
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