von Daniel Schneider » 08.11.2008, 00:46
Das ist in der Tat ein Dilemma, da hier einige (Kann-)Regeln aufeinandertreffen, die zusammengenommen sagen, dass man wohl "ess" schreiben müsste:
- ss
kann am Wortende vorkommen
- s wird
meistens stimmhaft gesprochen
- ss steht nach kurz gesprochenen Vokalen
Die Frage könnte auch andersherum lauten: wieso sprechen wir "es" wie
ess (stimmlos), obwohl man es nach den Regeln
ees (stimmhaft) aussprechen müsste. Da wird wohl nur ein Linguist weiterhelfen können.
Die praktischste Antwort ist: "Es" ist eine Ausnahme.
Die ehrlichste Antwort wäre etwas ausführlicher:
Sprache und Schriftsprache sind nicht logisch, so dass man bei jeder Regel mit Ausnahmen rechnen muss. Kluge Menschen versuchen stets, die Sprache so weit wie möglich in ein allgemeingültiges Regelkorsett zu pressen, aber sie vollständig abzubilden, das gelingt nicht. Am Ende macht die (Schrift-)Sprache dann doch, was sie will. Vieles ist reine Konvention, und die Aussprache eines Wortes ist nur einer von vielen Aspekten, die die Schreibweise bestimmen. Warum schreiben wir z.B. "Müller", obwohl wir "Mülla" sagen? Vielleicht, weil die Arbeit des Müllers das
Mahlen ist, nicht das
"Mahlan"? Allgemeine Rechtschreibregeln, die z.B. an die Aussprache anknüpfen, sind dabei vor allem eine Hilfe, wie etwas richtig zu schreiben ist, aber sie schaffen es nie, die Sprache verbindlich zu normen, ohne auf eine Fülle von Ausnahmeregeln zurückzugreifen.
Das "es" gehört genauso wie z.B.
was und
das zu den Ausnahmen dieser verallgemeinernden Regeln. Auch Wörter, die auf -nis enden (
Verhältnis,
Ergebnis,
Geheimnis), sind eine Ausnahmegruppe; viele Schreibende neigen auch hier dazu, zu sehr nur dem Gehör zu vertrauen und schreiben dann am Wortende fäschlicherweise ein Doppel-S.
Bei der "Rechtschreibwerkstatt" gibt es den Versuch, das kindgerecht darzustellen:
http://www.rechtschreib-werkstatt.de/Gr ... -laut.html
:hm: Das ist in der Tat ein Dilemma, da hier einige (Kann-)Regeln aufeinandertreffen, die zusammengenommen sagen, dass man wohl "ess" schreiben müsste:
- ss [b]kann[/b] am Wortende vorkommen
- s wird [b]meistens[/b] stimmhaft gesprochen
- ss steht nach kurz gesprochenen Vokalen
Die Frage könnte auch andersherum lauten: wieso sprechen wir "es" wie [i][color=violet][b]ess[/b][/color][/i] (stimmlos), obwohl man es nach den Regeln [i][color=violet][b]ees[/b][/color][/i] (stimmhaft) aussprechen müsste. Da wird wohl nur ein Linguist weiterhelfen können. :knobel:
Die praktischste Antwort ist: "Es" ist eine Ausnahme.
Die ehrlichste Antwort wäre etwas ausführlicher: :idea: Sprache und Schriftsprache sind nicht logisch, so dass man bei jeder Regel mit Ausnahmen rechnen muss. Kluge Menschen versuchen stets, die Sprache so weit wie möglich in ein allgemeingültiges Regelkorsett zu pressen, aber sie vollständig abzubilden, das gelingt nicht. Am Ende macht die (Schrift-)Sprache dann doch, was sie will. Vieles ist reine Konvention, und die Aussprache eines Wortes ist nur einer von vielen Aspekten, die die Schreibweise bestimmen. Warum schreiben wir z.B. "Müller", obwohl wir "Mülla" sagen? Vielleicht, weil die Arbeit des Müllers das [i]Mahl[b]e[/b]n[/i] ist, nicht das [i]"Mahl[b]a[/b]n"[/i]? Allgemeine Rechtschreibregeln, die z.B. an die Aussprache anknüpfen, sind dabei vor allem eine Hilfe, wie etwas richtig zu schreiben ist, aber sie schaffen es nie, die Sprache verbindlich zu normen, ohne auf eine Fülle von Ausnahmeregeln zurückzugreifen.
Das "es" gehört genauso wie z.B. [color=green]was[/color] und [color=green]das[/color] zu den Ausnahmen dieser verallgemeinernden Regeln. Auch Wörter, die auf -nis enden ([color=green]Verhältnis[/color], [color=green]Ergebnis[/color], [color=green]Geheimnis[/color]), sind eine Ausnahmegruppe; viele Schreibende neigen auch hier dazu, zu sehr nur dem Gehör zu vertrauen und schreiben dann am Wortende fäschlicherweise ein Doppel-S.
Bei der "Rechtschreibwerkstatt" gibt es den Versuch, das kindgerecht darzustellen: http://www.rechtschreib-werkstatt.de/GrafOrtho/LB/html/g-laut.html