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Kommasetzung

Verfasst: 27.02.2013, 00:07
von Penthesilea
Guten Tag liebe korrekturen.de-Gemeinde,

ich bin Lehramtsstudentin und sitze gerade vor einer Schülerarbeit die ich verbessern soll. Leider bin ich mir aber bei einigen Anmerkungen die ein Kollege bezüglich der Kommasetzung gemacht hat, nicht ganz schlüssig.
Recherchen im Internet förderten auch kein wirklich brauchbares Ergebnis und haben ehrlich gesagt nur zu noch mehr Verwirrung geführt.
Es wäre nett, wenn sich ein Fachmann die Sätze kurz ansehen könnte mir ggf. in ein paar Sätzen mitteilen könnte, ob das Komma an betreffender Stelle gesetzt werden MUSS bzw. nicht.
Mir geht es vor allem darum, ob das ganze ZWINGEND notwendig ist.

Konkret handelt es sich um folgende Sätze:

1. Bei dieser Ernährung werden nur pflanzliche Produkte [hier kein Komma?] sowie Fabrikate tierischen Ursprungs, nicht aber die Tiere selbst [hier kein Komma?] konsumiert.

2. Um die ökonomischen Probleme des Fleischverzehrs zu erkennen und zu begreifen [hier ein Komma?] ist es wichtig, auf die Welternährungssituation einzugehen.

3. Denn Nahrungsmittel sind vor allem dafür da [hier ein Komma?] Geld zu verdienen und nicht um satt zu werden.

4. Es könnte soviel Getreide eingespart werden [hier ein Komma?] um bereits etwa sechzig Millionnen Menschen zu ernähren.

5. Aber es liegt nicht nur an den Weiseflächen [hier ein Komma?] für die der Regenwald sterben muss, sondern auch an Sojabohnen [hier ein Komma?] die in Monokulturen angebaut werden.

6. Daher wäre es also sinvoller [hier ein Komma?] die Sojabohnen direkt als Nahrung zu nutzen, statt sie als Futtermittel einzusetzen [hier ein Komma?] um somit die Hungersnot auf der Welt einzugrenzen.

7. Sie werden oft in die Großstädte vertrieben und sind so gewzungen [hier ein Komma?] dort ein hartes Leben zu führen.

8. Eine artgerechte Tierhaltung ist nur äußerst begrenzt möglich, da kaum ein Land so wenig Einwohner hat [hier ein Komma?] um ausreichend große Weideflächen bereitzustellen, damit alle versorgt werden können.

9. Weitere Beweise finden sich auch zu Kriegszeiten, als Menschen durch stark steigende Fleischpreise dazu gezwungen waren [hier ein Komma?] auf pflanzliche Kost umzustéigen.

10. Hätten sie die Wahl, würden sie sich dafür entscheiden [hier ein Komma?] nicht aus dem Fenster geworfen zu werden.

11. Etwas das uns vom Tier unterscheidet: die Sprache [hier ein Komma?] mit der wir uns verständigen

12. Ein weiterer Punkt [hier ein Komma?] der die älteren Menschen von den Jüngeren unterscheidet, sind...

13. In diesem Kontext ist anzumerken, dass es wohl kaum möglich ist [hier ein Komma?] alle Bewohner von einer vegetarischen Lebensweise zu überzeugen

14. Jeder sollte sich jedes Mal Gedanken darüber machen [hier ein Komma?] wie viel Leid er den Tieren zufügt

15. Trotz der Tatsache XY stellte ich bedauerlicherweise fest [hier ein Komma?] lediglich ... befragt zu haben.

Ich danke hiermit bereits allen die sich meiner annehmen für ihre Mühe!

Lg
Corinna

Re: Kommasetzung

Verfasst: 27.02.2013, 12:42
von qwerty
Die korrekturen.de-Gemeinde ist nebenan, wir sind die fehler-haft.de-Gemeinde, aber ich übernehme das trotzdem mal. :)
1. Bei dieser Ernährung werden nur pflanzliche Produkte [hier kein Komma?] sowie Fabrikate tierischen Ursprungs, nicht aber die Tiere selbst [hier kein Komma?] konsumiert.
Vor "sowie" kein Komma, hinter "nicht aber die Tiere selbst" kann ein Komma, da als Einschub möglich, eigentlich aber ohne, da kein vollständiger Nebensatz.
2. Um die ökonomischen Probleme des Fleischverzehrs zu erkennen und zu begreifen [hier ein Komma?] ist es wichtig, auf die Welternährungssituation einzugehen.
Komma
3. Denn Nahrungsmittel sind vor allem dafür da [hier ein Komma?] Geld zu verdienen und nicht um satt zu werden.
Komma
4. Es könnte soviel Getreide eingespart werden [hier ein Komma?] um bereits etwa sechzig Millionnen Menschen zu ernähren.
Zwingendes Komma. Da stecken außerdem zwei Rechtschreibfehler: so viel, Millionen
5. Aber es liegt nicht nur an den Weiseflächen [hier ein Komma?] für die der Regenwald sterben muss, sondern auch an Sojabohnen [hier ein Komma?] die in Monokulturen angebaut werden.
Zwingende Kommas
6. Daher wäre es also sinvoller [hier ein Komma?] die Sojabohnen direkt als Nahrung zu nutzen, statt sie als Futtermittel einzusetzen [hier ein Komma?] um somit die Hungersnot auf der Welt einzugrenzen.
Zwingende Kommas
7. Sie werden oft in die Großstädte vertrieben und sind so gewzungen [hier ein Komma?] dort ein hartes Leben zu führen.
Zwingendes Komma
8. Eine artgerechte Tierhaltung ist nur äußerst begrenzt möglich, da kaum ein Land so wenig Einwohner hat [hier ein Komma?] um ausreichend große Weideflächen bereitzustellen, damit alle versorgt werden können.
Komma
9. Weitere Beweise finden sich auch zu Kriegszeiten, als Menschen durch stark steigende Fleischpreise dazu gezwungen waren [hier ein Komma?] auf pflanzliche Kost umzustéigen.
Zwingendes Komma
10. Hätten sie die Wahl, würden sie sich dafür entscheiden [hier ein Komma?] nicht aus dem Fenster geworfen zu werden.
Komma
11. Etwas das uns vom Tier unterscheidet: die Sprache [hier ein Komma?] mit der wir uns verständigen
Komma, ebenso hinter "Etwas" möglich.
12. Ein weiterer Punkt [hier ein Komma?] der die älteren Menschen von den Jüngeren unterscheidet, sind...
Zwingendes Komma (umschließt Nebensatz)
13. In diesem Kontext ist anzumerken, dass es wohl kaum möglich ist [hier ein Komma?] alle Bewohner von einer vegetarischen Lebensweise zu überzeugen
Komma
14. Jeder sollte sich jedes Mal Gedanken darüber machen [hier ein Komma?] wie viel Leid er den Tieren zufügt
Komma
15. Trotz der Tatsache XY stellte ich bedauerlicherweise fest [hier ein Komma?] lediglich ... befragt zu haben.
Komma

Re: Kommasetzung

Verfasst: 27.02.2013, 14:23
von Wortdesignerin
Hallo zusammen,

hier noch ein paar Ergänzungen:
3. Denn Nahrungsmittel sind vor allem dafür da [hier ein Komma?] Geld zu verdienen und nicht um satt zu werden.
Hier fehlen noch zwei Kommas:
Denn Nahrungsmittel sind vor allem dafür da, Geld zu verdienen, und nicht, um satt zu werden.
5. Aber es liegt nicht nur an den Weiseflächen [hier ein Komma?] für die der Regenwald sterben muss, sondern auch an Sojabohnen [hier ein Komma?] die in Monokulturen angebaut werden.
Hier außerdem noch ein Rechtschreibfehler: Weideflächen.
6. Daher wäre es also sinvoller [hier ein Komma?] die Sojabohnen direkt als Nahrung zu nutzen, statt sie als Futtermittel einzusetzen [hier ein Komma?] um somit die Hungersnot auf der Welt einzugrenzen.
Ein Rechtschreibfehler: sinnvoller.
7. Sie werden oft in die Großstädte vertrieben und sind so gewzungen [hier ein Komma?] dort ein hartes Leben zu führen.
Auch hier ein Rechtschreibfehler: gezwungen.
9. Weitere Beweise finden sich auch zu Kriegszeiten, als Menschen durch stark steigende Fleischpreise dazu gezwungen waren [hier ein Komma?] auf pflanzliche Kost umzustéigen.
Ein Rechtschreibfehler: umzusteigen.
12. Ein weiterer Punkt [hier ein Komma?] der die älteren Menschen von den Jüngeren unterscheidet, sind...
So wie der Satz hier aufgebaut ist, müsste es heißen:
Ein weiterer Punkt, der die älteren Menschen von den Jüngeren unterscheidet, ist...

Re: Kommasetzung

Verfasst: 27.02.2013, 15:40
von Penthesilea
Liebes Fehler-Haft.de-Team (sry für die falsche Anrede in Beitrag 1),

ich danke euch für eure Hilfe!
Ich werde nun die Kommas so lassen, wie ich sie gesetzt hätte.

Die Rechtschreibfehler sind durchs Abschreiben entstanden, nicht durch Unwissen :)

Liebe Grüße
Penthesilea

Re: Kommasetzung

Verfasst: 11.05.2014, 14:46
von blub
Es heißt nicht Kommas, sondern Kommata. :idea:

Re: Kommasetzung

Verfasst: 11.05.2014, 15:40
von Wortdesignerin
Beides ist korrek, wie man im Duden und auch hier nachlesen kann. :)