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Freundin hat Probleme mit Rechtschreibung/Grammatik
Guten Morgen,
ich wende mich an euch, weil ich als Nichtbetroffener nicht nachvollziehen kann, was die Gründe für eine Lese-/Rechtschreibschwäche sind bzw. wie ich helfen kann.
Bei mir ist es so, dass meine Freundin ständig die Jobs wechselt und es regelmäßig Ärger wegen ihrer E-Mails gibt.
Da sind Sätze völlig wirr, es sind Verben vertauscht, die Satzzeichen sind falsch und Wörter falsch geschrieben.
Ich habe ihr eine Vorlagedatei gemacht, aus der Sie Sätze kopieren und anpassen kann. Aber selbst das klappt nicht.
Aus meiner Vorlage
"Wir sind am Freitag um 13 Uhr bei Ihnen"
macht sie:
"Ich sind am Freitag um 13 Uhr bei Ihnen".
Sie ändert nur das "Wir" in "Ich" und lässt das "kommen" so stehen.
Ich kann wegen meiner Arbeit nicht alle E-Mails prüfen, bevor sie diese raus schickt.
Letzte Woche waren es dann wieder mehrere E-Mails.
Eine mit "Ich sind am Freitag um 13 Uhr bei Ihnen".
Ich habe Sie dann gebeten, den Satz laut vorzulesen.
Sie liest:
"Ich bin am Freitag um 13 Uhr bei Ihnen".
Ich habe ihr gesagt, dass das da nicht steht, dass sie sich konzentrieren soll und das vorlesen soll, was da steht.
Nach 20 (!!!) Versuchen habe ich die Geduld verloren. Ich habe nach "Ich SIND" mehrmals unterbrochen.
Sie sieht dieses Wort "sind" nicht oder nimmt es nicht wahr. Für sie steht da "bin".
Wenn sie das nicht erkennt, kann sie es natürlich auch nicht korrigieren.
Sie hilft sich mit der Rechtschreibkorrektur (Word/Duden), aber da werden nur Wörter auf Rechtschreibung geprüft, nicht Sätze auf Satzbau/Sinn.
Weitere Beispiele sind:
Wann könnt ihr vorbei kommen. (Punkt statt Fragezeichen)
Ihr /ihr; 10/zehn (innerhalb einer E-Mail unterschiedlich)
Unsrerere Adresse (falsch geschrieben)
Die kleinen sind im Haus (Kleinen muss groß geschrieben werden)
Ich weiß das du keine Zeit hast (, dass wäre korrekt)
...
Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich ihr helfen kann?
Ich habe ihr eine Zeit lang die E-Mails korrigiert zurück geschickt. Dabei lernt sie vermutlich aber nicht, was falsch ist.
Dann bin ich dazu über gegangen und habe alle Fehler farblich markiert (Rechtschreibung rot, Groß-/Kleinschreibung gelb, Satzzeichen grün, Satzbau orange).
Letzte Woche kam dann eine E-Mail, die aus drei Sätzen bestand, in denen 17 Fehler waren. Ich habe alles farbig markiert, ihr zur Korrektur zurück geschickt.
Als ihre Verbesserung zurück kam, waren die ersten drei Fehler (danach habe ich nicht weiter kontrolliert) unverändert falsch.
Ich habe ihr geschrieben, dass die ersten 3 Sachen immer noch falsch seien und dass sie das bitte nochmal prüfen soll.
Sie antwortete dann, dass sie es jetzt korrigiert habe. In dieser (zweiten) Korrektur waren immer noch alle 3 Sachen unverändert falsch.
Mir fehlt dann irgendwann die Geduld. Ich weiß nicht, ob ich das falsch rüber bringe, aber mir gehen echt die Ideen aus.
Leider habe ich keine pädagogische Ausbildung.
Ich bin mir sicher, dass es teils eine Konzentrationssache ist. Das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund.
Wie würdet ihr vorgehen?
Gruß ans Forum!
ich wende mich an euch, weil ich als Nichtbetroffener nicht nachvollziehen kann, was die Gründe für eine Lese-/Rechtschreibschwäche sind bzw. wie ich helfen kann.
Bei mir ist es so, dass meine Freundin ständig die Jobs wechselt und es regelmäßig Ärger wegen ihrer E-Mails gibt.
Da sind Sätze völlig wirr, es sind Verben vertauscht, die Satzzeichen sind falsch und Wörter falsch geschrieben.
Ich habe ihr eine Vorlagedatei gemacht, aus der Sie Sätze kopieren und anpassen kann. Aber selbst das klappt nicht.
Aus meiner Vorlage
"Wir sind am Freitag um 13 Uhr bei Ihnen"
macht sie:
"Ich sind am Freitag um 13 Uhr bei Ihnen".
Sie ändert nur das "Wir" in "Ich" und lässt das "kommen" so stehen.
Ich kann wegen meiner Arbeit nicht alle E-Mails prüfen, bevor sie diese raus schickt.
Letzte Woche waren es dann wieder mehrere E-Mails.
Eine mit "Ich sind am Freitag um 13 Uhr bei Ihnen".
Ich habe Sie dann gebeten, den Satz laut vorzulesen.
Sie liest:
"Ich bin am Freitag um 13 Uhr bei Ihnen".
Ich habe ihr gesagt, dass das da nicht steht, dass sie sich konzentrieren soll und das vorlesen soll, was da steht.
Nach 20 (!!!) Versuchen habe ich die Geduld verloren. Ich habe nach "Ich SIND" mehrmals unterbrochen.
Sie sieht dieses Wort "sind" nicht oder nimmt es nicht wahr. Für sie steht da "bin".
Wenn sie das nicht erkennt, kann sie es natürlich auch nicht korrigieren.
Sie hilft sich mit der Rechtschreibkorrektur (Word/Duden), aber da werden nur Wörter auf Rechtschreibung geprüft, nicht Sätze auf Satzbau/Sinn.
Weitere Beispiele sind:
Wann könnt ihr vorbei kommen. (Punkt statt Fragezeichen)
Ihr /ihr; 10/zehn (innerhalb einer E-Mail unterschiedlich)
Unsrerere Adresse (falsch geschrieben)
Die kleinen sind im Haus (Kleinen muss groß geschrieben werden)
Ich weiß das du keine Zeit hast (, dass wäre korrekt)
...
Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich ihr helfen kann?
Ich habe ihr eine Zeit lang die E-Mails korrigiert zurück geschickt. Dabei lernt sie vermutlich aber nicht, was falsch ist.
Dann bin ich dazu über gegangen und habe alle Fehler farblich markiert (Rechtschreibung rot, Groß-/Kleinschreibung gelb, Satzzeichen grün, Satzbau orange).
Letzte Woche kam dann eine E-Mail, die aus drei Sätzen bestand, in denen 17 Fehler waren. Ich habe alles farbig markiert, ihr zur Korrektur zurück geschickt.
Als ihre Verbesserung zurück kam, waren die ersten drei Fehler (danach habe ich nicht weiter kontrolliert) unverändert falsch.
Ich habe ihr geschrieben, dass die ersten 3 Sachen immer noch falsch seien und dass sie das bitte nochmal prüfen soll.
Sie antwortete dann, dass sie es jetzt korrigiert habe. In dieser (zweiten) Korrektur waren immer noch alle 3 Sachen unverändert falsch.
Mir fehlt dann irgendwann die Geduld. Ich weiß nicht, ob ich das falsch rüber bringe, aber mir gehen echt die Ideen aus.
Leider habe ich keine pädagogische Ausbildung.
Ich bin mir sicher, dass es teils eine Konzentrationssache ist. Das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund.
Wie würdet ihr vorgehen?
Gruß ans Forum!
Ja, warum wohl nicht? Bei mir hat jedenfalls an dieser Stelle auch irgendwie die Konzentration nachgelassen, sodass ich den Rest gar nicht mehr lesen konnte.TimTim hat geschrieben: ↑24.03.2020, 07:06Ich habe ihr eine Vorlagedatei gemacht, aus der Sie Sätze kopieren und anpassen kann. Aber selbst das klappt nicht.
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- Beiträge: 7
- Registriert: 06.04.2020, 10:38
Hallo, TimTim,
ich bin selbst kein Experte für Lese-Rechtschreib-Schwäche, aber was ich darüber weiß, sagt mir, dass du allein das nicht wirst hinbiegen können. Das Phänomen und seine Ursachen sind m. E. zu komplex, als dass man ohne fachpersönliche Beurteilung sagen kann, was zu tun ist. (Lies z. B. mal den zugehörigen Wikipedia-Artikel; ich fand ihn aufschlussreich und angenehm neutral verfasst.)
Du schreibst, dass deine Freundin öfter deswegen den Job wechselt, aber nicht, wie wichtig Schreiben und Lesen im Beruf deiner Freundin sind. Ich könnte mir vorstellen, dass eine offizielle Bestätigung der Lese-Rechtschreib-Schwäche, ein offener Umgang damit schon im Bewerbungsgespräch und eine gezielte Wahl des "Einsatzortes" mit Rollenverteilung und Unterstützung durch Kollegen hier einiges bewirken können. Es zu verstecken hilft ja nicht; irgendwann kommt es heraus und dann sind Enttäuschungen vorprogrammiert.
Euch das Beste
Oliver
ich bin selbst kein Experte für Lese-Rechtschreib-Schwäche, aber was ich darüber weiß, sagt mir, dass du allein das nicht wirst hinbiegen können. Das Phänomen und seine Ursachen sind m. E. zu komplex, als dass man ohne fachpersönliche Beurteilung sagen kann, was zu tun ist. (Lies z. B. mal den zugehörigen Wikipedia-Artikel; ich fand ihn aufschlussreich und angenehm neutral verfasst.)
Du schreibst, dass deine Freundin öfter deswegen den Job wechselt, aber nicht, wie wichtig Schreiben und Lesen im Beruf deiner Freundin sind. Ich könnte mir vorstellen, dass eine offizielle Bestätigung der Lese-Rechtschreib-Schwäche, ein offener Umgang damit schon im Bewerbungsgespräch und eine gezielte Wahl des "Einsatzortes" mit Rollenverteilung und Unterstützung durch Kollegen hier einiges bewirken können. Es zu verstecken hilft ja nicht; irgendwann kommt es heraus und dann sind Enttäuschungen vorprogrammiert.
Euch das Beste
Oliver
Sie sollte künftig einfach nicht mehr als Lektorin arbeiten, das scheint eben nicht ihr Ding zu sein.
Im Ernst: Will sie deine überaus aufdringliche Hilfe überhaupt? Riecht geradezu nach einem dicken, fetten Trennungsgrund ...
Im Ernst: Will sie deine überaus aufdringliche Hilfe überhaupt? Riecht geradezu nach einem dicken, fetten Trennungsgrund ...
Die seelischen Abgründe einer hilfreichen Gesellschaft – Kommen oder Sein
Schnuckerprofi, was Du mit aufdringlich meinst, verstehe ich, aber was meinst Du denn hier mit Hilfe? Nachdem ich im oben zitierten Absatz nicht einmal mehr wusste, mit wem und mit wie vielen TimTim dada redetedet, bin ich einige Runden um unseren Ginkgo gelaufen, um die nötige Konzentration für einen weiteren Absatz zu finden:Schnuckerzecke hat geschrieben: ↑12.04.2020, 16:19Im Ernst: Will sie deine überaus aufdringliche Hilfe überhaupt?
Und nun frage ich mich, wie hilfreich es wohl ist, wenn er da so steht und das arme Ding eindringlich fragt: »Aber Liebling, warum lässt du denn das ›kommen‹ stehen?«TimTim hat geschrieben: ↑24.03.2020, 07:06Aus meiner Vorlage
"Wir sind am Freitag um 13 Uhr bei Ihnen"
macht sie:
"Ich sind am Freitag um 13 Uhr bei Ihnen".
Sie ändert nur das "Wir" in "Ich" und lässt das "kommen" so stehen.
@ Gasttabelle:
Das ist wiederum völlig richtig, ich wollte eben nur höflich sein. Aber du hast mir Mut gemacht, meine Frage wie folgt zu reformulieren:
Will sie deine überaus aufdringliche "Hilfe" überhaupt?
So besser?
Ja, und in Zukunft lässt sie vielleicht ihn stehen - und das Kommen kann er dann wohl ganz vergessen ...
Das ist wiederum völlig richtig, ich wollte eben nur höflich sein. Aber du hast mir Mut gemacht, meine Frage wie folgt zu reformulieren:
Will sie deine überaus aufdringliche "Hilfe" überhaupt?
So besser?
Ja, und in Zukunft lässt sie vielleicht ihn stehen - und das Kommen kann er dann wohl ganz vergessen ...
Tut mir leid, das verstehe ich jetzt nicht. Ich wollte hier nur einmal das mir durch meine Freundin bekannt gewordene Opus Fromms einführen!
Ja, ja, und ich meine natürlich nicht das Julius’!
Ja, ja, und ich meine natürlich nicht das Julius’!
Wie oder wat? Einführen? Deinen frommen Opa?! Nicht in den Julius? Hm, dann womöglich die Julia ...?
Das Opus Fromms einführen!Schnuckerzecke hat geschrieben: ↑16.04.2020, 00:30Wie oder wat? Einführen? Deinen frommen Opa?!
Wieso denn Julia? Erich! Also Erich Fromms Haben oder Sein – Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft.Schnuckerzecke hat geschrieben: ↑16.04.2020, 00:30Nicht in den Julius? Hm, dann womöglich die Julia ...?
Sag das doch gleich. Ist offensichtlich ein Standardwerk über die Perfektbildung im Deutschen, ne?Erich Fromms Haben oder Sein
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