Seite 1 von 1

Ein "weiblicher Mensch": Determinativkomposita?

Verfasst: 09.08.2018, 20:03
von A. Müller
Hallo zusammen,
ich benötige bitte Hilfe.

Meine Frage ist, wie das folgende Beispiel als Wortart benannt wird? Handelt es sich um eine Determinativkomposita?

- "weibliche Menschen"

Vielen Dank!

Re: Ein "weiblicher Mensch": Determinativkomposita?

Verfasst: 10.08.2018, 06:24
von Vollprofi
Wieder so eine Schwachsinnsfrage! :? Wie kommt's eigentlich, dass man als erwachsener Mensch irgendwo ein Fremdwort aufschnappt, nicht in der Lage ist, dessen Bedeutung herauszufinden, und dann meint, in einem Forum eine Frage dazu stellen zu müssen, die jeden, der sie liest, vom extrem geringen IQ des Fragestellers überzeugen muss?

1. Es heißt nicht *das Determinativkomposita, sondern das Determinativkompositum (Singular); bei dem Wort mit der Endung -a handelt es sich um den Plural, vgl. das Antibiotikum - die Antibiotika; das Praktikum - die Praktika etc.

2. Ein Determinativkompositum ist ein zusammengesetztes Substantiv mit Grundwort und Bestimmungswort; Ersteres legt dann das Genus fest, z.B.: Haustür. Grundwort ist die Tür; daher auch: die Haustür.

3. "Weibliche Menschen" ist kein Wort, sondern ein Begriff, der aus zwei Wörtern besteht. Es kann somit gar kein Determinativkompositum sein.

4. Was du vielleicht meinst (und es sollte dich beunruhigen, dass ich eventuell besser weiß, was du meinst, als du selbst!), ist ein Stilmittel: Oxymoron. Darauf würde man aber nur kommen, wenn man wüsste, dass "Mensch" vom Adjektiv männisch abgeleitet ist (historische Wortbildung). Ein Oxymoron ist die absichtliche Zusammenstellung zweier unvereinbarer (gegensätzlicher) Begriffe; das Standardbeispiel ist beredtes Schweigen. Da der Gegensatz häufig durch ein Adjektivattribut realisiert wird, nennt man das Stilmittel auch Contradictio in adiecto. Diese Stilmittel regen zum Nachdenken über die (scheinbar) sinnwidrige Kombination an. Hier wäre es die Zusammenstellung von weiblich und männisch (männlich). Ein tieferer Sinn steckt übrigens nicht in jedem Fall dahinter; hier ganz sicher nicht.

5. Wer das alles wiederum weiß, der kennt sich so gut aus, dass er nun wirklich keine solchen überaus dummen Fragen stellen muss. Tut er es dennoch, dann nur zur eigenen Belustigung.

6. Die Schlussfolgerung kann nur sein, dass du ein boshafter Troll bist, der die gutmütigen Antwortenden hier bloßstellen will, weil sie etwas, das du weißt, nicht wissen, und daher falsch oder unvollständig antworten.

7. Bei mir klappt das nicht. Pech gehabt, Freundchen! :foul:

Re: Ein "weiblicher Mensch": Determinativkomposita?

Verfasst: 10.08.2018, 09:59
von A. Müller
Lieber Vollprofi,
vielen Dank für deine Antwort auf meine tatsächlich völlig ernst gemeinte Frage. Ich bin jetzt ein ganzes Stück weiter, weil ich nun wenigstens weiß, in welche Richtung ich recherchieren muss, um mir den grammatischen Sachverhalt herzuleiten.
Offensichtlich war ich, metaphorisch gesprochen, auf dem falschen Dampfer :)

Um für dich ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen 8) :
(Jetzt reicht's auch mit Metaphern)
Da meine soziale Herkunft es mir mit meinen 28 Jahren leider erst vor drei Jahren erlaubte, die allgemeine Hochschulreife zu erlangen, sind mir wohl gewisse intellektuelle Privilegien vergönnt, welche ich niemals gänzlich aufholen werden kann. Meine bisherige Position im sozialen Raum ließ leider nicht zu, dass ich, geschweige denn meine Familie über Generationen, kulturelles Kapital (wozu ich beispielsweise ein ganzheitliches Verständnis der sog. Muttersprache zähle), akkumulieren konnte.
Ich bitte daher um etwas Nachsicht, immerhin bemühe ich mich durchaus darum, gewisse Lücken zu schließen.

Deine abwertenden Äußerungen und Vermutungen mir gegenüber verleiten mich dazu, dir einfach nur alles Gute für deine persönliche Entwicklung zu wünschen!

Darüber hinaus wünsche ich dir, dass du ein etwas positiveres Menschenbild entwickeln kannst. Über den IQ eines Menschen zu urteilen, von dem du zwei Sätze gelesen hast, ist m.E. doch schon sehr überheblich. Den IQ zudem ausschließlich am sprachlichen Niveau bemessen zu wollen, scheint mir ferner etwas kurzsichtig.

Glücklicherweise bin ich dazu in der Lage, die für mich erhellenden Sachinformationen zu filtern und zu nutzen und mich dafür bei dir zu bedanken!

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen

Anita Müller

Re: Ein "weiblicher Mensch": Determinativkomposita?

Verfasst: 28.08.2018, 17:28
von Tom di Luc
Die Antwort von Vollprofi ist ja sehr erschöpfend und mag fachlich außerordentlich präzise sein, an der Wortwahl der "Einleitung" könnte jedoch etwas Niveau und Feingefühl nicht schaden.
Aber das gehört ja nicht wirklich zu Fragen bezüglich Grammatik und Rechtschreibung...
Gruß Tom