Jetzt auch noch die Berliner Zeitung, die nachdem und nach dem nicht auseinanderhalten kann:

(…) nach dem sie mehrere Busse beschädigt hatten.

Zur Krönung des Ganzen jongliert sie dann zu Beginn des Absatzes auch noch unglücklich mit Kommas.

Erst Ende Juli dieses Jahres waren acht Randalierer zwischen 14 und 19 Jahre alt, festgenommen worden, (…)

„In 6 Schritten zum besseren Blogger“ bei Blogscout.de.

7.: Rechtschreibung und Grammatik beachten:

Lasst euch nicht Sagen...

Björn „Shopblogger“ Harste glänzt mit gewählter Sprache, gutem Ausdruck und eingängigem Schreibstil – das Lesen seines Supermarkt-Feuilletons macht auch Sprachnörglern Spaß. Manchmal scheitert jedoch selbst er an der Grammatik:

... zum sofort trinken ...

Das Auseinanderschreiben von eigentlich Zusammengehörendem findet man in dieser Form häufiger – Schreibende sträuben sich oft, Verbindungen mit „zum“ zusammenzuschreiben. Ausnahme: „zum Mitnehmen“. Das könnte daran liegen, dass diese Phrase sehr verbreitet und daher auch optisch häufiger nachgeahmt wird – allerdings fälschlicherweise dann oft durchgängig kleingeschrieben.

Als Sofortmaßnahme daher heute eine kleine, nicht abschließende Liste zum Anschauen und Verinnerlichen:

zum Soforttrinken
zum Gleichessen
zum Späterlesen
zum Mitnehmen
zum Zusammenschreiben

Zwischen all den anderen Soßenprodukten im gutsortierten Supermarkt findet man meistens auch dieses:

Rahm Soße

Es verspricht dem Kunden gleich 2 Produkte in einem, nämlich Rahm und Soße (obwohl der Schrägstrich zwischen den Wörtern offensichtlich vergessen wurde).

Entfernt man jedoch die Umverpackung, ist vom Rahm plötzlich nichts mehr zu sehen, auf einmal ist nur noch die Rede von

Rahmsoße.

Wie war das nochmal mit den Bindestrichen?

Angestrebt hatte die Klage der Verbraucherzentralen

Wie bitte?

Ach so, da kommt ja noch ein Wort:

Bundesverband.

Alles klar.

... der Verbraucherzentrale Bundesverband

George W. Bush will noch vor dem offiziellen Beginn des G-8-Gipfels am Abend mit den Rockstars Bono und Bob Geldof zusammen treffen

berichtet die Welt soeben.

Bleibt die Frage: Was wollen die drei gemeinsam treffen?

Oder meinte die Welt eigentlich etwas anderes, nämlich „zusammentreffen“?

Die Grammatik der deutschen Sprache ist nicht die einfachste, zugegeben. Aber dass man Wiewörter („wie sind Landstriche zunehmend in Moldawien…?“) kleinschreibt, lernt man eigentlich bereits in der Grundschule. Bei Spiegel-Online klappt’s im Rahmen der Nacherzählung einer TV-Sendung trotzdem nicht:

... Mädchenleer sind.

Sie kennen doch sicher diese kleinen Fragespielchen im Zusammenhang mit Kommentarfeldern im Internet, die eingesetzt werden, um der Spam-Flut von robotergenerierten Werbebotschaften Herr zu werden?

Manchmal darf man künstlich verfremdete Buchstaben abtippen („Captchas“), manches Mal eine Quizfrage beantworten und oft muss man auch eine kleine Rechenaufgabe lösen, bevor man seine Meinung auf fremden Seiten kundtun kann.

Was ergibt 4 + 6?

Aber was passiert eigentlich bei diesen Mathematikfragen, wenn man sie nicht löst – bzw. wenn man sich bei der korrekten Antwort vertippt? Bei vielen eingesetzen passiert z.B. das hier – eine schlichte spöttische Fehlermeldung auf weißem Hintergrund:

Einfache Mathematik ist schon was schweres, oder??

Tja, einfaches Deutsch ist auch schon recht schwierig, nicht wahr? „Schweres“ schreibt man hier nämlich groß.

Auch beim Norddeutschen Rundfunk gehört die Beherrschung der Deutschen Grammatik nicht zu den Stärken. Das stellt der NDR eindrucksvoll auf seinen Sonderseiten zum Eurovison Song Contest 2007, ehemals Grand Prix Eurovision de la Chanson, unter Beweis:

Grand Prix Thron (...)

Durch-kop-peln!!