Zumindestens – diesen Ausdruck hört man öfter mal von Beamten oder Personen, die versuchen, sich möglichst akkurat und buchstabengetreu auszudrücken. Offenbar halten sie zumindestens für die vollständige Form eines umgangssprachlich verkürzten „zumindest“. Dies ist aber nicht der Fall, zumindest ist keine Verkürzung, sondern ein reguläres Wort der Hochsprache – und „zumindestens“ gibt es gar nicht. Heraus kommt dadurch eine unnötige Kreuzung zwischen mindestens und zumindest.

Ironischerweise sprechen damit ausgerechnet diejenigen, die bewusst formal sprechen wollten, ganz bewusst Umgangssprache. Denn um nichts anderes handelt es sich bei „zumindestens“: um Beamten-Umgangssprache.

Aufgenommen ins Fehlerarchiv.

Konsumenten oder Verbraucher klingt einfach zu altmodisch, aber deshalb muss man noch lange nicht einen Anglizismus verwenden, um einen Text modern und hip klingen zu lassen. Man kann wie bei Heise.de auch einfach ein neues Wort erfinden:

Händlernetzwerk (…) soll nun auch als neue Shopping-Plattform für Konsumer dienen

(Quelle)

Dass Schlagermusik brutal sein kann, ist allseits bekannt. Diese Erkenntnis schlägt sich nun auch zunehmend in der Alltagssprache nieder:

Schlägersängerin Ute Freudenberg ...
(Twittermeldung des Deutschlandfunks)

Aus unser Reihe Phantomwörter (neuerfundene Wörter, die bislang noch in keinem Wörterbuch auftauchten) ein Beitrag der Berliner Polizei:

„Die Filialleiterin eines Schreiwarendiscounters in Mitte erlitt heute Vormittag bei einem Raubüberfall einen Schock …“


Schreiwarendiscounter

Man sollte meinen, die Rundfunkgebühren sind hoch genug, damit die „Tagesschau“ Gelegenheit bekommt, fehlerfreie Beiträge zu produzieren. Ein Irrtum:

Eine Hauch
Überschrift ruiniert,

Asteriodenstaub
Tippfehler reingehauen,

Zollzeichen
keine typographisch korrekten Anführungszeichen benutzt,

Ananylse
mal eben ein neues Wort erfunden

Asteroids
und den Plural versemmelt,

Asteroiden
obwohl es doch eben gerade noch geklappt hat.

Und das alles bei einem Mini-Artikel, wodurch es erst so richtig schön auffällt. Das kann sogar die Sendung mit der Maus besser.

Dank an L. E. und R. R. für den Hinweis.

Das englische Verb „(to) handle“; hält schon seit längerer Zeit Einzug im Deutschen: statt zu sagen „wir bewerkstelligen das“; oder „das haben wir gut gehandhabt“; sagen immer mehr Deutschsprechende „wir handlen das“;. Geschrieben wird es dann oft allerdings „wir handeln das“; (englisch ausgesprochen). Was nicht selten zu Verwirrung führt, weil es im Deutschen bereits das Wort Handel mit dem dazugehörigen Verb handeln (deutsch ausgesprochen) gibt.

Die Welt behebt das Problem, indem sie den Anglizismus „handlen“; einfach eindeutscht:

händeln

Respekt für soviel Mut in einem traditionellen Blatt (die konservativen Kommentatoren schäumen bereits), aber irgendjemand muss ja mal anfangen.

Das alte deutsche Wort „Händel“; hat mit der ganzen Geschichte übrigens nichts zu tun, Händel bedeutet (handgreiflicher) Streit/Zank.

Normalerweise werden Krisenmanager mit der Bewältigung von Krisen betraut. Nicht so beim Tagesspiegel:

William Chambers, ein leitender Kernwaffenbauer aus dem US-Atombombenlabor in Los Alamos, wurde damals mit der Krise beauftragt.

Eine Steilvorlage für Verschwörungstheoretiker.

Und ein neuerfundenes Wort gibt’s gratis dazu:

Pressenmitteilungen

Die Tageszeitungen würden unter Personalmangel leiden. Mönchen in Lhasa droht Strafe – Redakteure beim Tagesspiegel kommen bei Tippfehlern ungeschoren davon:

Verpsrechungen

Mit der neuen Rechtschreibung hat man’s auch nicht so:

tausende Tibeter

Und die Bindestriche sind ebenfalls ausgegangen:

Nahe dem Jokhang Tempel und dem Rimpoche Kloster

Ginge da noch was mit Bewährung?

Mal wieder ein Phantomwort in freier Wildbahn, gesehen beim ZDF:

lgelockt

(heute.de)

Was ist eigentlich eine Hundehege?

Hundehege

(Antworten bitte an den Tagesspiegel)