KlammernVor Problemen steht man, wenn man Abkürzungen innerhalb von mit Bindestrichen verbundenen Wörtern – in der Fachsprache: durchgekoppelte Komposita – unterbringen will. Wenn also z. B. „TÜV-Bericht“ und „Technischer-Überwachungs-Verein-Bericht“ miteinander verschmolzen werden sollen, dann ist guter Rat teuer. An welche Stelle soll das zusätzliche „(TÜV)“ eingefügt werden? Denn Zwischenräume darf man nicht entstehen lassen und auch eigentlich keine Bindestriche weglassen. Der Duden würde zu „Technischer-Überwachungsverein(TÜV)-Bericht“ raten – und damit quasi einen Typographiefehler legalisieren:

In solch einem Fall wird die Klammer ohne Leerschritt angefügt und der Bindestrich nach der Klammer gesetzt: Polyurethan(PU)-Hartschaum

Duden-Sprachratgeber

Wobei hier derart geschickt formuliert wurde, dass nicht klar wird, ob die Duden-Redaktion diese Schreibweise nun empfiehlt oder nur feststellt, dass die meisten es eben so machen. Zumindest erscheint es als gangbarer Weg und sieht wie eine pragmatische Lösung aus, aber es verschiebt das Problem nur, der Grammatikfehler bleibt im Grunde erhalten, er wird nur von einem Typographiefehler überdeckt. Damit würde der Duden praktisch empfehlen, einen Rechtschreibfehler zu machen, um den Grammatikfehler zu vermeiden. Der Teufel wird mit Beelzebub ausgetrieben.

Dabei gibt es eine schönere Lösung. Der Trick ist, dass man die eingebaute erklärende Abkürzung nicht nur wie eine Abkürzung behandelt, sondern (auch) zum Teil der Wortkonstruktion macht:

Technischer-Überwachungsverein-(TÜV-)Bericht

Fehler-Haft-Empfehlung

Wieso diese Lösung die bessere ist, begründen wir hier in einer ausführlichen Expertise:

Wissenswertes: Abkürzungen in mit Bindestrichen verbundenen Komposita